5 Tage Griechenland wären natürlich viiieeeel zu kurz gewesen und deshalb sind wir einfach da geblieben, haben die Fähre bestiegen und sind weiter nach Kefalonia gefahren.
Die Fähre von Nydri nach Fiskardo fährt täglich um 10 und um 15 Uhr (die Abfahrtszeiten sind abhängig vom Monat). Das Örtchen ganz im Norden Kefalonias zählt zu den Highlights der Insel (aber nicht zu meinen persönlichen) und wirkt wie aus dem Bilderbuch entsprungen. Mir persönlich ist es etwas zu schön bzw. zu sehr für die Touristen hergemacht.
Nichtsdestotrotz ist Fiskardo bezaubernd, am Hafen locken zahlreiche nette Restaurants und Cafés und in den paar Gassen ebenso nette Geschäfte. Da es so schön aber auch so klein ist, sind die Übernachtungsmöglichkeiten sehr begrenzt und ziemlich teuer. Da wir eh unseren Mietwagen in der Inselhauptstadt Argostoli abholen mussten, haben wir nach ein paar Stunden den öffentlichen Bus nach Argostoli genommen, der täglich um 6 und um 17 Uhr fährt und 6,40€ kostet.
Nachdem wir auf Lefkada ja von einem Ort zum anderen gereist sind, hatten wir bei Kefalonia das Bedürfnis mal wieder etwas „sesshaft“ zu werden und haben deshalb unser Lager ausschließlich in Argostoli aufgeschlagen. Außerdem haben wir uns nach etwas „Großstadtleben“ gesehnt. Das Wort „Großstadt“ ist in Bezug auf das etwas mehr als 13.000 Einwohner große Argostoli natürlich etwas übertrieben, aber verglichen mit den kleinen Dörfern, in denen wir vorher übernachtet haben, doch ganz passend 🙂
Myrtos Beach: der schönste Strand Griechenlands?
Wenn man sich mit Kefalonia befasst, stößt man unweigerlich auf den Myrtos Beach, der bei vielen Rankings zu den schönsten Stränden Griechenlands zählt. Somit war klar, den müssen wir uns ansehen! Vor Ort stellte sich dann etwas Ernüchterung ein, denn schön ist er, keine Frage, aber wir haben auf Kefalonia und vor allem auf Lefkada deutlich schönere Strände gesehen.

Der Myrtos Beach
Der für mich schönste Strand Kefalonias ist mit Abstand der White Rocks Beach, der eigentlich eher Red Rock Beach heißen müsste. Erreichen kann man ihn nur per Boot, ein Besuch dort lässt sich aber gut mit dem ebenfalls sehr schönen Makris Gialos Beach kombinieren, einer der wenigen Strände, die wir besucht haben, mit feinem Sandstrand. Hier gibt es auch zwei Beach Clubs, sodass einem entspannten Strandtag nix im Wege steht.
Aber nun zurück zum White Rocks Beach: diesen kann man wie gesagt nur mit dem Boot erreichen. Wir haben uns dafür am Makris Gialos Beach ein Paddelboot ausgeliehen (15€ pro Stunde) und sind losgepaddelt. Man braucht circa 20 Minuten und wenn man so viel Glück hat wie wir, hat man dann diesen Traumstrand ganz für sich alleine!
Ein weiteres viel erwähntes Highlight der Insel ist das Fischerdörfchen Assos (was sich gut mit einem Besuch des Myrtos Beachs kombinieren lässt). Assos ist von zwei Seiten vom Meer umgeben und liegt sehr malerisch an der Küste. Es ist jedoch wirklich ein Mikro-Dörfchen, außer drei Restaurants und zwei Geschäften gibts hier nicht viel, mehr als eine Stunde muss man für einen Besuch also nicht einplanen (es sei denn man bleibt zum Mittag-/Abendessen).
Griechischer Wein von Kefalonia
Dies gilt auch für einen Besuch bei der Wein Kooperative Robola. Dies ist ein Zusammenschluss von Winzern, wo wirklich leckerer Wein produziert wird. Geworben wird mit einer kostenlosen Weinprobe und einer Tour durch die Produktionsanlage. Das Ganze hat bei uns maximal 10 Minuten gedauert 🙂 Die Anlage durften/mussten wir uns alleine ansehen und bei der Weinprobe wurden uns im Schnelldurchlauf drei Weine präsentiert, wo nicht wirklich Zeit zum Genießen blieb. Im Nachhinein finde ich das eigentlich ganz charmant, der Kommerz steht hier definitiv noch nicht im Vordergrund, nur unsere Tagesplanung hat es etwas durcheinander geworfen.
Türkisblau: der Melissani See
Ein ebenfalls schöner Ausflug, der aber auch nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, ist ein Ausflug zum Melissani See. Circa drei Kilometer nördlich von Sámi befindet sich eine riesige Höhlenkammer, in der sich der unterirdische Melissani See befindet. Durch ein Loch in der Decke scheint die Sonne auf den See und lässt ihn in den schönsten Blautönen leuchten (zur Mittagszeit am schönsten). Der Eintritt kostet 7€, man wir mit Ruderbooten einmal über den See gerudert und erfährt ein paar interessante Fakten.
Zwischen all diesen Ausflügen haben wir uns entweder an den Stränden gesonnt oder haben die Geschäfte Argostolis abgeklappert (und natürlich auch ein paar schöne Dinge erstanden 🙂 ). In Argostoli sollte man unbedingt auch einen Abstecher zum Leuchtturm machen (soll sehr schön zum Sonnenuntergang sein, haben wir leider nicht geschafft) und zum Hafen.

Der Leuchtturm von Argostoli
Hier locken zum einen zahlreiche Restaurants und man kann mit etwas Glück Schildkröten im Hafenbecken entdecken. Auf Kefalonia leben zwei der insgesamt sieben Meeresschildkrötenarten – an den Hafen kommen sie gerne, weil hier die Chance auf leckere Fischreste groß ist, die die Fischer ins Meer werfen.
Kefalonia: mein Fazit
Mir tut es für Kefalonia leid, dass ich vorher auf Lefkada war, denn dort hat es mir einfach besser gefallen. Beide Inseln sind wunderschön und man kann dort wunderbar Urlaub machen, ein großer Unterschied ist aber: Lefkada ist eine griechische Insel mit Tourismus und Kefalonia eine griechische Urlaubsinsel. Soll heißen, Lefkada ist noch deutlich ursprünglicher als Kefalonia und das hat mir einfach besser gefallen.