Marrakesch

Nach dem gefühlt dunkelsten Dezember und Januar seit Menschen gedenken, stieg mein Drang nach Sonne und Wärme in den letzten Wochen ins Unermessliche. Und deshalb war klar, zu meinem Geburtstag im Februar muss etwas Sonnenschein her! Die Wahl war schnell getroffen, Marrakesch stand schon lange auf meiner Unbedingt-noch-sehen Liste, zudem lockten 20 Grad und SONNE satt!

Marrakesch, Straße, Teppiche

Mit der TAP (super Fluggesellschaft!) ging es über Lissabon (muss ich auch unbedingt mal hin) in die marokkanische Hauptstadt. Wir hatten uns im Voraus einen Transfer zum Hotel gebucht, was für den Anfang wirklich gut war, denn wenn man so gar keine Preisvorstellungen hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man gnadenlos abgezockt wird.

Marrakesch, Souks, Gewürze

Aus diesem Grund haben wir uns für den ersten Tag auch einen Guide genommen, der uns die Medina, die Souks und den „big square“, den Djemaa el Fna gezeigt und uns vor Touristenfallen gewarnt hat. Auch unser Guide wollte sich natürlich nicht die Chance auf etwas extra Geld entgehen lassen und hat uns dann auch zu Geschäften bzw. Ständen geführt, wo die Provision wahrscheinlich besonders günstig für ihn ausfällt. Aber in einem sehr armen Land wie Marokko ist dies durchaus auch verständlich. Nichtsdestotrotz war das für den ersten Tag die absolut richtige Entscheidung und wir haben uns am zweiten Tag wesentlich sicherer und wohler auf unseren Streifzügen durch die Medina gefühlt.

Schnell haben wir dann auch festgestellt, dass man eigentlich überall zu Fuß hinkommt, und waren jedes Mal stolz, wenn wir unser Hotel wiedergefunden hatten. 🙂 Und wer den Witz jetzt nicht versteht, bei diesem Wirrwarr aus unzähligen engen Gassen ist das gar nicht so leicht! Eine exakte Karte von den Souks inklusive Straßen- bzw. Gassennamen gibt es nicht, beim nächsten Besuch würde ich aber dann doch daran denken mir Marrakesch bei maps.me herunterzuladen, dann merkt man wenigstens, ob man prinzipiell in die richtige Richtung läuft 🙂

Und jetzt zu unserem Hotel: zum 30. Geburtstag kann man sich ja ruhig mal etwas gönnen und deshalb haben wir uns ein besonders schönes Riad ausgesucht. Wunderschön eingerichtet, mit einem idyllischen Innenhof und einer ebenso idyllischen Dachterrasse war die Villa Nomade eine wahre Oase für uns. Morgens wurde einem das leckere Frühstück wahlweise im Zimmer, im Innenhof oder auf der Dachterrasse serviert, das Personal war unglaublich freundlich und hilfsbereit (auch wenn sie etwas enttäuscht über unsere dürftigen Französischkenntnisse waren 🙂 ) und mit seiner Lage in der nördlichen Medina konnte man eigentlich alle Highlights problemlos erlaufen (vor allem als gehfreudiger Deutscher 🙂 ).

Hier nun noch meine High- bzw. Lowlights:

Lowlight: Djemaa el Fna
In allen Blogs wurde immer vom Djemaa el Fna geschwärmt, für mich war der Platz eher ein Lowlight. Die Händler der meisten Geschäfte und Stände sind extrem penetrant und aggressiv, die dressierten Affen an der Leine waren für mich eher bemitleidenswert als sehenswert, genau wie die Schlangenbeschwörer mit ihren Kobras. Das Ganze kam mir vor wie eine bizarre Show, die nur für die Touristen aufgeführt wird und wir haben den Platz deshalb auch so gut es ging gemieden.

Highlight: Hamam
Eine Grundreinigung durfte für das neue Lebensjahrzehnt natürlich auch nicht fehlen und so haben wir uns eine traditionelle Hamam Behandlung gegönnt. Ich muss sagen: ein Highlight, sehr entspannend und so weiche Haut hatte ich wirklich schon lange nicht mehr!

Highlight: Jardin Majorelle
Marrakesch ist ein Hotspot für alle Hipster (und Ökos) dieser Welt und da ist ein Instagram Bild aus dem Jardin Majorelle natürlich Pflicht – entsprechend voll ist es dort. Nichtsdestotrotz ist es eine wirklich schöne Gartenanlage, die man bei der viel befahrenen Straße, die man auf dem Weg dorthin passiert, niemals vermuten würde.

Die Souks
Auf den weitverzweigten Souks gibt es wirklich alles zu kaufen, und auch wenn man das wenigste wirklich braucht, geschweige denn transportieren könnte, macht es unglaublich Spaß an den Ständen vorbeizuschlendern, sich im Feilschen zu erproben und sich dann zu freuen, wenn man erfolgreich war (auch wenn man am Ende wahrscheinlich immer noch viel zu viel bezahlt hat 🙂 ).

Die Orangen
An jeder Ecke wachsen sie und dank der marokkanischen Sonne sind sie süß und unglaublich lecker! Wer nicht das Glück hat beim Frühstück einen frisch gepressten Orangensaft zu bekommen, sollte sich am Besten täglich einen an einem Stand kaufen, denn so gut schmecken sie fast nirgendwo.

Die Jugendlichen
Überall wird davor gewarnt, wir sind am Ende leider doch einmal in die Falle getappt: Achtung vor Jugendlichen, die einem den Weg zeigen wollen! In der Medina wird man ständig von marokkanischen Jugendlichen angesprochen, dass die Sehenswürdigkeit XY geschlossen hat oder der Weg, den man geht, der falsche ist usw. Bloß nicht drauf hören, sie haben nur ein Ziel, und zwar einem das Geld abzuknöpfen, nachdem sie einem den „richtigen“ Weg gezeigt haben.

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