Sizilien. Oder: Endlich wieder Italien

Dieses Jahr mache ich dem Namen meines Blogs alle Ehre, denn schon wieder war ich auf Reisen. Dieses Mal lockte die italienische Insel Sizlien (als Italiensüchtige ist eine Reise in dieses Land mindestens einmal pro Jahr Pflicht!). 4 ganze Tage hatte ich Zeit für Sightseeing, Shopping, Baden und ganz wichtig natürlich: leckerstes Essen!

Gewohnt haben wir, auf Empfehlung eines italienischen Kollegen, in dem zuckersüßen Aci Castello. Das Örtchen liegt direkt am Meer, ist nur 30 Minuten von Catania entfernt und ist Italien aus dem Bilderbuch. Wir waren gefühlt die einzigen Touristen im Ort und haben in einem wirklich toll ausgestatteten Appartment gewohnt, von dem man die zentrale Piazza mit Castello sowie viele nette Restaurants innerhalb von wenigen Gehminuten erreichen kann.

Sandstrände sucht man rund um Aci Castello übrigens vergebens, denn der Küstenabschnitt ist sehr felsig. Wer es bequem bevorzugt, mietet sich einen Liegestuhl in einer Strandbar – wir haben natürlich die Budgetvariante gewählt, uns mit den Handtüchern auf die Felsen gelegt und sind von dort ins glasklare Wasser gehüpft – herrlich!

Sightseeing durfte aber natürlich auch nicht zu kurz kommen und deshalb standen 6 Stopps auf unserer Liste:

Erster Stopp: Das hübsche Barockstädtchen Noto. Der Ort zählt zusammen mit dem gesamten Val di Noto zum UNESCO Weltkulturerbe, zurecht, denn die zahlreichen schönen Barockgebäude sind wirklich beeindruckend und Noto ist einfach zauberhaft. Da sich fast alle Highlights in der Fußgängerzone befinden, holt man sich am Besten ein Eis oder Granita und schlendert entspannt durch die schöne Straße.

Die imposante Kathedrale

Zweiter Stopp: Siracusa (Syrakus). Von Noto ging es weiter nach Siracusa (Syrakus), was mir unglaublich gut gefallen hat. Die Stadt war in der Antike mehrere Jahrhunderte lang die größte und mächtigste Stadt Sizliens und zählte eine Million Einwohner (heute circa 120.000). Die Altstadt Ortigia liegt auf einer vorgelagerten Insel und bezaubert mit hübschen Gassen, tollen Restaurants, imposanten Gebäuden, netten Lädchen und ganz viel Charme. Ich wäre hier gerne noch länger geblieben, aber da die Zeit knapp war, blieb mir nur die Gewissheit, dass ich bestimmt noch einmal wiederkomme.

Die Piazza Duomo

Dritter Stopp: Catania. Catania war mir eine wahre Lehrstunde in Sachen verrückter Verkehr hoch 10, denn ob rote Ampeln, markierte Fahrspuren oder Geschwindigkeitsbegrenzungen – all das sehen die Catanier als netten Hinweis, an den man sich aber nicht halten muss 🙂 Nach dem ersten Schock hat mir das Autofahren in Catania aber dann doch Spaß gemacht und der deutsche Verkehr kommt mir jetzt irgendwie etwas langweilig vor 🙂

Der Fischmarkt von Catania

Die Stadt an sich hat aber auch einige Highlights zu bieten, allen voran der tägliche Fischmarkt. So eine lebhafte Atmosphäre habe ich selten erlebt und die Marktschreier mit ihren wettergegerbten Gesichtern machen das ganze einfach zu einer einmaligen Show. Zweites persönliches Highlight: Das Agorà Hostel, kurz L’Ostello. Im Hostel befindet sich eine Bar, die abends auf den ganzen Platz vor dem Hostel ausgeweitet wird und die in den letzten Jahren zum Hotspot der Catanier geworden ist. Die Atmosphäre ist total entspannt, ein DJ sorgt für Musik und jeder genießt die Nacht bis in die frühen Morgenstunden.

Vierter Stopp: Etna. Natürlich durfte der majestätische Vulkan auf unserer Tour nicht fehlen. Anders als der Teide, ist der Etna gar nicht immer so präsent im Blick, und wenn man ihn mal im Blick hat, versteckt er sich meistens hinter dicken Wolken. Da unser Mietwagen wenig Power hatte, haben wir lieber andere für uns fahren lassen und uns eine Sunset Tour zum Gipfel gebucht – dachten wir zumindest, tatsächlich kamen wir letztendlich nicht höher als knapp 2.000 Meter. Das hatte im Angebotstext anders geklungen, da die Seilbahn aber wirklich nur vormittags fährt, hatten wir keine Wahl. Nichtsdestotrotz, war die Tour sehr schön, und da der Etna über 250 Krater hat, haben wir auch in den ein oder anderen geblickt 🙂

Fünfter Stopp: Die Alcantara Schlucht. Auslöser war vor vielen Tausend Jahren ein Erdbeben, durch das ein großes Basalt-Feld, Überbleibsel eines Vulkanausbruchs, in zwei Teile brach. Der Alcantara Fluss nutzte die entstandenen Risse und formte die heutige Schlucht mit ihren markanten, glatt geschliffenen Orgelpfeifensäulen. Mit einem Guide sind wir die Schlucht etwas entlanggewandert, haben viel Interessantes erfahren und die wirklich schöne Gegend genossen.

Das Bild trügt, das Wasser war arschkalt!

Sechster Stopp: Taormina. In jedem Reiseführer wird Taormina als der vielleicht schönste Ort Siziliens gehandelt, er ist auch wirklich zauberhaft, nur für meinen Geschmack viel zu touristisch. Ähnlich wie in Positano an der Amalfiküste, macht hier wirklich jeder Halt und darunter leidet die Authentizität. Viel besser hat mir dagegen Castelmola gefallen, das Örtchen oberhalb von Taormina, wo sich viel weniger Touristen hinverirren. Ähnlich erging es mir mit der Isola Bella, dem Strandabschnitt mit Inselchen unterhalb von Taormina. Wunderschön, keine Frage, aber die Felsen von Aci Castello sind mir lieber 🙂

Isola Bella

Ja und das Essen? Wie immer unfassbar gut und vor allem: unfassbar günstig! Arancini hab ich quasi täglich gegessen, Pferdefleisch habe ich auch probiert und für erstaunlich gut befunden und von allem anderen fange ich jetzt gar nicht erst an, sonst wird dieser Artikel endlos 🙂

Hier noch ein paar Eindrücke:

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