Tokio hat mich umgehauen. Es gibt so unglaublich viel zu sehen, man könnte hier sicherlich Monate verbringen und hätte noch nicht alles entdeckt. Ich war leider nur 2,5 Tage da, das reicht natürlich nur für einen Bruchteil – um sich von der Stadt begeistern zu lassen, reicht es aber allemal.
Die ersten zwei Nächte habe ich in Shinjuku übernachtet, ein guter Stadttteil für Touristen, denn mehrere Highlights sind hier mehr oder weniger fußläufig zu erreichen. Allen voran das Tokyo Metropolitan Government Building, mit einer kostenlosen Aussichtsplattform, das trubelige Viertel Kabukicho sowie der schöne Gyoen Park.
In der dritten Nacht habe ich in Asakusa übernachtet, ein beliebtes Viertel bei Backpackern. Hier ist es nicht ganz so trubelig wie in Shinjuku (wobei das in Tokio immer relativ ist) und Highlights wie der Tokyo Skytree und der Sensoji Tempel sind von hier aus gut zu erreichen. Zum Wohnen hat mir Asakusa wesentlich besser gefallen, denn es ist ruhiger und man hat das Gefühl unter Tokiotern zu leben.
Alle gehen, alle fotografieren
Das Einzige was ich vor meiner Reise wirklich von Tokio kannte, war die Shibuya-Kreuzung. Diese Kreuzung ist eine „Alle-Gehen-Kreuzung“, denn bei Grün, gehen alle. Von links, von rechts, aus allen Richtungen. Zu Hoch-Zeiten sind das bis zu 15.000 Menschen, die gleichzeitig die Straße kreuzen. Das von mir nicht sonderlich geschätzte Starbucks hat sich einen äußerst lukrativen Ort für seine Filiale ausgesucht, nämlich direkt an der Kreuzung mit Sitzgelegenheiten im ersten Stock – und das bedeutet: Panoramablick auf die Kreuzung. Natürlich habe auch ich dort eine Kaffeepause eingelegt. 🙂
Hier hat sich dann auch das fast durchgehend schlechte Wetter bezahlt gemacht, denn wenn Hunderte/Tausende Regenschirme über die Kreuzung laufen, ist das alles noch ein bisschen beeindruckender.
Cool, cooler, Harajuku
Ein weiteres Viertel, in das es mich immer wieder gezogen hat, war Harajuku. Harajuku ist das In-Viertel der jungen Tokioter, die hier ihre Modeliebe ungehemmt ausleben. Doch auch für „Normalos“ wie mich gibt es hier tolle Länden – und wäre hier nicht alles so unglaublich teuer, ich hätte bis zum Umfallen geshoppt. Aber so hatte ich mehr Zeit, diese unglaublich coolen Menschen zu fotografieren, leider heimlich, denn der Japaner an sich ist ziemlich scheu.
Ein Hoch auf die Kirschblüte
Ich hatte meine Reise ja zur Sakura (Kirschblüte) geplant und im Voraus gelesen, dass die Kirschblüte für die Japaner ein wahres Highlight ist, das sie auch wirklich feiern. Etwas darunter vorstellen konnte ich mir ehrlich gesagt nicht, denn letztendlich sind es ja nur blühende Kirschbäume. Ich war also gespannt und bin in den Gyoen Park gegangen, einer der Sakura-Hotspots von Tokio.
Tausende von Tokiotern/Japanern (Plus eine Handvoll Touristen) genossen den Nachmittag im Park, machten unzählige Fotos/Selfies vor den Kirschbäumen – und das alles bei Nieselregen. Das Hanami, die Feier der Kirschblüte (Sakura), ist bei Jung und Alt sehr beliebt, man trifft sich am Wochenende oder unter der Woche nach Feierabend, isst zusammen, trinkt zusammen und läutet so quasi den Frühling ein. Das Wetter ist dabei zweitrangig, die Kirschblüte geht vor.
Und das Essen?
Schlecht Essen in Tokio – geht eigentlich fast gar nicht, außer vielleicht bei McDonald’s und Co. Die Auswahl an Restaurants ist wirklich gigantisch, Sushi gibt es fast überall, das gar nicht mal so günstig ist, wie eigentlich fast alles in Japan. Die ersten Tage war ich noch etwas vorsichtig, habe mich bei Ramen und anderem harmlosen Essen aufgehalten, doch mit der Zeit bin auch ich mutiger geworden und bin mittlerweile ein wahrer Fan der japanischen Küche (habe mir gleich auch mal ein japanisches Kochbuch gekauft 🙂 ).
Ganz berauscht von den ganzen Eindrücken bin ich dann am dritten Tag in einen superschnellen Shinkansen gestiegen, der mich innerhalb von 2,5 Stunden nach Kyoto gebracht hat. Wie es mir dort gefallen hat, lest ihr im nächsten Artikel.