Im Juli 2010 hieß es: Asien wir kommen! Genauer gesagt: Die indonesischen Insel Java. Wir freuten uns auf imposante Tempelbauten, brodelnde Vulkane und lernten, dass in Indonesien ein Moped mit 4 Personen noch lange nicht überladen ist.
Mit etwas steifen Knochen steigen wir nach 14 Stunden Flugzeit in Jakarta aus dem Flugzeug. Unser erster Eindruck: ganz schön voll hier. Nicht verwunderlich, wohnen doch in der größten Metropole Südostasiens geschätzte 25 Millionen Menschen. Und die wissen den wenigen Platz gut zu nutzen: Auf den unzähligen Mopeds, die um uns herum knattern, haben 4-köpfige Familien, gestapelte Hühnerkäfige, Kisten und vieles mehr Platz. Wir sind beeindruckt.
Da unsere Rundreise schon am nächsten Tag schon losgeht, nutzen wir die Zeit und besichtigen noch ein paar Sehenswürdigkeiten der riesen Metropole. Erster Stopp: der Sunda Kelapa Hafen, der älteste und ursprünglichste Hafen Jakartas. Der Hafen beherbergt die weltweit größte Flotte an Segel- und Holzfrachtschiffen, den sogenannten Pinisis und Perahus.
Vom Hafen geht es durch den dichten Verkehr zum Monas Monument und endet in der Altstadt am zentralen Platz Taman Tua, wo zu der Zeit gerade der Bär steppt. Beziehungsweise das Äffchen. Ein solches führt nämlich just als wir kommen seine Kunststücke auf und begeistert die Massen. Wir sind entzückt 🙂
Auf nach Bogor
Nachdem wir Jakarta im gefühlten Schneckentempo verlassen haben, ist unser erster Stopp am nächsten Tag die Stadt Bogor und mit ihr einer der größten Botanischen Gärten Südostasiens. Auf einer Fläche von 87 Hektar finden sich über 15.000 Baum- und Pflanzenarten, 3.000 Orchideenarten und 400 Arten außergewöhnlicher Palmen. Die Anlage ist unglaublich idyllisch – findet wohl auch Indonesiens Präsident, der dort in seinem Palast residiert.
Die Blumen begleiten uns auch bei unserem nächsten Stopp, denn wir erreichen Bandung, die „Stadt der Blumen“. Sie ist mit knapp 3 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt Indonesiens und lockt mit unzähligen Blumen- und Pflanzenmärkten.
Sang Angklung Udjo: Beethoven auf indonesisch
Ein wahres Highlight ist im Anschluss der Besuch der Sang Angklung Udjo Musikschule. 1966 von einem Ehepaar gegründet, ist sie zu Recht seit 2010 Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Nach traditionellen Maskentänzen, Musik und einem Holzpuppentheater, ist das Highlight das gemeinsame Musizieren mit dem traditionellen Instrument Angklung. Von indonesischen Melodien bis hin zu internationalen Evergreens wird alles durchgespielt und es ist ein Riesenspaß!
Wenn bloß der Schwefelgeruch nicht wäre..
Der nächste Stopp unserer Reise führte uns auf das Dieng Plateau. Das Plateau befindet sich auf einer Höhe von 2.100 Meter und erstreckt sich auf über 15 Quadratkilometer. Hoch oben, umgeben von sieben Vulkanen befindet sich die älteste Kultstätte des Hinduismus auf Java. Von den ursprünglich 400 Tempeln sind heute nur noch 3 Tempelgruppen übrig.
Neben den Tempelbauten gibt es noch eine zweite Attraktion auf dem Plateau, der Sikidang Krater. Von den Tempeln ist es ein kurzer Fußmarsch und schon von Weitem steigt uns der beißende Schwefelgestank in die Nase. Bis zum Rand können wir vorlaufen und schauen in eine dunkelgraue, dampfende Masse aus Wasser, Asche und Schlamm. Gespenstisch..
Den 2.985 Meter hohen und sehr aktiven Vulkan Merapi stets im Blick, erreichen wir die Sultansstadt Yogyakarta. Die Stadt ist eines der letzten zwei Sultanate des Landes und beherbergt die älteste und renommierteste Universität Indonesiens. Besonders sehenswert ist der Kraton, die Palastanlage des Sultans mit dem goldenen Pavillon sowie dem Wasserpalast, der in früheren Zeiten als Harem und Lustgarten diente. Und wer errät, wer hier schon mal Gast war? Richtig, Prinz Charles natürlich 🙂
Borobudur: Call it magic...
Aus circa 2 Millionen Steinquadern fertigten im 8. und 9. Jahrhundert über 30.000 Steinmetze den absoluten Höhepunkt unserer Reise an, den Borobudur Tempel. Das buddhistische Heiligtum, das weltweit zu einem der größten zählt, erstreckt sich über 9 Terrassen und ist über 30 Meter hoch.
Sehr zu empfehlen ist unser Hotel, das Manohara Hotel Borobudur, das sich in unmittelbarer Umgebung von der Tempelanlage befindet. Neben stilvollen Zimmern und leckerem Essen genießt man hier den „Sundowner“ mit Blick auf den Tempel im Abendlicht.
Seine ganze Magie entfaltet der Tempel jedoch vor allem zum Sonnenaufgang, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Um kurz nach halb 6 lugen zaghaft die ersten Sonnenstrahlen hinter dem mächtigen Merapi hervor und tauchen den Tempel in ein warmes Morgenlicht.
Prambanan: Das hinduistische Pendant
Immer noch ganz verzaubert, besichtigen wir als nächstes das den Prambanan Tempel, das hinduistische Pendant zum buddhistischen Borobudur Tempel. Die Tempelanlage wurde im 9. Jahrhundert n.C. gebaut und ist den Göttern Shiva, Brahma und Vishnu geweiht. Wie auch Borobudur wurde der Prambanan Tempel 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Mount Bromo: Bibbern für den Sonnenaufgang
Unser letzter Stopp führt uns in Richtung Mount Bromo und dem Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark. Der 2.400 Meter hohe Vulkan liegt eingebettet in einer Vulkanlandschaft und lockt mit wunderschönen Sonnenaufgängen.
Für dieses Ziel sollten unbedingt warme Klamotten eingepackt werden, denn auf knapp 2.000 Meter ist es vor allem morgens bitterkalt. Dick eingepackt, bringt uns um 4 Uhr morgen ein Jeep hinauf zur Aussichtsplattform. Leider meinen es die Wolken heute nicht gut mit uns und verwehren uns den vom Reiseführer angepriesenen Sonnenaufgang. Nichtsdestotrotz besteigen wir im Anschluss den Bromo und schauen 300 Stufen später in das riesige Kraterloch.
Immer mehr nähern wir uns der Ostküste Javas und erreichen schließlich Ketapang, wo wir die Fähre in Richtung Bali besteigen. Nach unzähligen Kilometern auf der Straße, rauchenden Vulkanen und imposanten Tempelbauten freuen wir uns nun auf ein paar Faulenzer-Tage am Strand. Unser Ziel ist das Sarinanda Beach Inn in Seminyak. Das kleine Hotel ist wirklich hübsch und nur ein paar Gehminuten vom kilometerlangen Sandstrand entfernt.