Nach einem Blick auf den Kalender habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass meine letzte Reise schon über 6 Monate zurückliegt. Kein Wunder, dass mein Fernweh mittlerweile schon ins Unermessliche gestiegen war – und da hilft bekanntlich nur eins: Reisen! Nachdem es im November mit Japan nicht geklappt hat (Pilotenstreik), wollte ich im April noch mal einen neuen Versuch wagen und dann auch die Sakura (Kirschbaumblüte) in ihrer vollen Pracht bewundern.
Doch vorher ging es zur Reise-Einstimmung erst einmal zum Wandern nach Teneriffa.
Schon lange wollte ich mal wieder auf die Kanarischen Inseln, die ich bis jetzt nur von Strandurlauben in meiner Kindheit kenne. Teneriffa kannte ich bis jetzt noch gar nicht, und da ich schon immer einmal auf den höchsten Berg Spaniens wollte, stand die Wahl schnell fest.
Bei meiner liebsten Buchungsseite booking.com (nein, ich bekomme kein Geld dafür 😉 ) hatte ich ein hübsches Landhotel gefunden, etwas oberhalb von Arona und mit einem Traumblick auf die Küste. Ein wirklich supergutes Frühstück war im Übernachtungspreis inklusive, abends konnte man auf Wunsch leckere spanische Hausmannskost in Form eines 3-gängigen Menüs für 19€ genießen – da man zum Hotel nur über supersteile, enge Straßen gelangt, haben wir das dann auch jeden Abend in Anspruch genommen.
Die behördliche Erlaubnis für die Gipfelbesteigung des Teide hatten wir für Samstag, da wir aber nur den Gipfel besteigen wollten und nicht den kompletten Berg, hatten wir uns für Freitag eine etwas anspruchsvollere Wanderung ausgesucht, und zwar die Masca Schlucht. Von dem Hotelbesitzer bekamen wir den Tipp unser Auto in Los Gigantes zu parken und von dort mit dem Taxi nach Masca weiterzufahren. Ein wirklich guter Tipp, denn zum einen ist die Serpentinenstraße nach Masca brutal eng und zum anderen die Parkplätze in Masca stark begrenzt. Das Taxi kostet circa 30 Euro (nicht pro Person), alternativ fährt auch ein Bus, der mit knapp 2 Stunden und einmal Umsteigen aber wesentlich länger braucht als das Taxi mit circa 40 Minuten.
In Masca und auf der kompletten Wanderung ist die Beschilderung relativ schlecht, da hier aber viele Wanderer unterwegs sind, ist das kein großes Problem. Die Wanderung an sich ist aber total toll, meistens gibt es keinen richtigen Weg, sondern man wandert über Stock, Stein und Felsen und so merkt man dann auch am Abend und an den nächsten Tagen deutlich seine Beinmuskulatur. 😉
Die Wanderung endet nach 3 – 3,5 Stunden am Meer, von dort bringt einen dann ein Boot zurück nach Los Gigantes, traumhafte Blicke auf die imposante Felsküste inklusive. Das Ticket für die Bootsfahrt haben wir schon in Los Gigantes gekauft, am Ende der Schlucht gibt es aber auch einen kleinen Ticketstand.
Am nächsten Morgen, mit merkbar müden Beinen, ging es dann zum Teide. Wir hatten uns ja für die einfache Variante entschieden, sind also mit der Seilbahn zur Bergstation (3.555 Meter) gefahren und von dort dann zu Fuß weiter zum Gipfel. Obwohl es nur 163 Höhenmeter sind, kam man doch ganz schön ins Schnaufen, so weit oben ist man dann halt doch nicht alle Tage.
Da auch bei einem Wanderwochenende die Erholung nicht zu kurz kommen darf, ging es im Anschluss noch nach Puerto de la Cruz. Das hübsche Städtchen lockt mit einem herrlichen, riesigen Meerwasserschwimmbad, wo man für 5,50 € wunderbar entspannen kann.
Viel zu schnell ging die Zeit vorbei, doch ich bin wirklich positiv überrascht von der Insel. Orte wie Las Americas gewinnen natürlich keinen Schönheitspreis und für einen Strandurlaub eignet sich die Insel mangels schöner Strände ebenfalls nicht, aber als Aktivurlauber ist man hier genau richtig.